Peter Meidinger, 30. 4. 13 im Pfarrhof in Piesting
Peter hat für mich Hildegard von Bingen ausgewählt. Sein Ausgangspunkt ist ein Besuch, den er im Kloster Gut Aich in St. Gilgen machte, wo es auch ein Hildegard-gesundheitszentrum gibt http://www.europakloster.com/Betriebe/Hildegardzentrum/tabid/81/language/de-AT/Default.aspx. Peter erlebt die Gemeinschaft dort sowohl offen für Spiritualität und gleichzeitig für die „Dinge der Welt“. Ein wichtiger Schwerpunkt ist so auch Frieden, die Vermeidung von Konflikten http://www.europakloster.com/Wir/DieVisionEinEuropafriedenszentrum/tabid/65/language/de-AT/Default.aspx mit Kursen z. B. für NATO-Leute.
Hildegard ist das 10. Kind in ihrer Familie, im Sinn des „zehnt“ soll sie ihr Leben „der Kirche“ geben – spannend ist, wie sie das umsetzt, mit einem großen Maß an Durchsetzungskraft, dran, bleiben, positiver Sturheit… Dabei scheut sie – sicher auch eine Parallele zu Peter – keine Konflikte mit Bischöfen oder dem Papst (Eugen III), drängt mit Erfolg darauf, dass sie auch ihre Visionen publizieren darf.
Hildegard ist auch eine politisch aktive, setzt sich für Menschen an den Rändern der Gesellschaft ein. Sie beschäftigt sich – für Frauen in der Zeit um 1165 herum keineswegs selbstverständlich, ja auch mit dem Risiko verbunden als „Hexe“ diffamiert zu werden – mit Medizin, mit der Wirkungskraft der Pflanzen und auch der Kraft (in jeder Hinsicht) der Musik https://www.youtube.com/watch?v=fRrjFUGeNCE Sie gründet auch ein eigenes Kloster http://www.kathpedia.com/index.php?title=Kloster_Rupertsberg_%28Bingerbr%C3%BCck%29
Ich frag Peter wie er ihre Visionen sieht. Peter hat auch eine Meditationsleiterausbildung gemacht – auch hier können Bilder „auftauchen“ vielleicht bisher Verdrängtes & Vergrabenes sichtbar machen. Peter sieht auch einen Unterschied dazu, wie Frauen und Männer mit solchen Bildern umgehen, Frauen würde es leichter fallen ohne „Überinterpretation“ heran zu gehen.
Peter erzählt auch von seinem Erlebnis, Mandalas ausgehend von einem leeren Blatt aus zu zeichnen, auch diese fangen irgendwann zu „sprechen“ an, machen Hintergründiges, Zusammenhänge sichtbar, zeigen vielleicht auch Zukunftswege auf.
So kommen wir auch die Frage nach den Wegen in unseren Leben, dazu folgender Spruch, den Peter geschenkt bekommen hat: „Wenn Du schon länger am Weg bist, hör auf mit der Frage nach dem Ziel, achte darauf, wohin Dein Herz Dich zieht…“
Ich frag ihm noch wie er das Gebet mit dem „Lamm Gottes“ interpretiert, das mir momentan schwer über die Lippen geht. Lamm als Bild für Jesus. Das Blut auf den Türen zum Passachfest, damit der Racheengel weiß: Hier wohnen Juden. Peter erzählt von einer Frau, die bei einer Ausstellung ein Bild sah mit aufgehender Sonne in die auch ein kleines Lamm gezeichnet wurde – „Eigentlich hätte es hier das Lamm gar nicht gebraucht!“ Also ein Bild von neuen Leben, Aufbruch, der Gewissheit der Gegenwart Gottes in unserem Leben.